Behandlung ohne ärztliche Verordnung: Mehr erfahren

Kinesiologisches Taping (K-Taping)

Im Gegensatz zu traditionellen Taping-Techniken kommen hierbei elastische Tapes zum Einsatz, die den Eigenschaften der Haut wie Dicke, Schwere und Dehnfähigkeit nachempfunden und frei von Medikamenten sind. Somit vermutet man sensorische und mechanische Informationen an den Körper übermitteln zu können, ohne den Träger in seinem Körpergefühl, der Dynamik und der Beweglichkeit negativ zu beeinflussen. Die K-Tapes lassen sich zwischen 30-40 % über ihre Ausgangslänge hinaus dehnen und erhalten somit die Mobilität des behandelten Gelenkes oder Muskels.

Behandlung anhand des kinesiologischen Tapings

Entwickelt wurden die elastischen Tapes in den 1970er-Jahren von dem japanischen Arzt und Chiropraktiker Kenzo Kase. In Europa wurde die Methode bekannt, nachdem Fußballspieler, die in Japan gespielt hatten, ihren Therapeuten in Europa davon berichteten. Diese ließen sich dann von Dr. Kase ausbilden. Spätestens durch den Einsatz im Hochleistungsport bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 und Turin 2006, sowie während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, wurden Mediziner, Therapeuten und auch viele Patienten auf die neue, unterstützende Therapieform aufmerksam. Auch wenn die diversen Wirkungen, von denen überall auf der Welt Menschen berichten, bisher nicht wissenschaftlich belegt werden konnten, erfreuen sich die bunten Tapes großer Beliebtheit.

Man unterscheidet Muskelanlagen, die der Theorie nach die Muskelspannung reduzieren oder erhöhen sollen und auch bei Muskelbeschwerden unterstützend angelegt werden von Ligamentanlagen, welche bei Verletzungen und Überlastungen von Bändern und Sehnen angewendet werden. Ferner gibt es das Spacetape, welches sternenförmig auf Schmerz- und Triggerpunkten sowie auf Wirbelsäulensegmente und Reflexzonen geklebt wird und für ein punktuelles Anheben der Haut sorgen kann. Korrekturanlagen werden bei knöchernen Fehlstellungen etwa der Kniescheibe eingesetzt und scheinen Fasziengewebe auflockern zu können. Zuletzt gibt es noch die Lymphanlage, die bei Störungen des Lymphabflusses eingesetzt wird, da es denkbar ist, diesen unterstützen zu können.

Die Tapes gibt es in verschiedenen Farben. Gerne darf sich der Patient eine Farbe aussuchen, um etwa unauffällig zu sein oder die Tapes dem Outfit z.B. der Trikotfarbe anzupassen. In Anlehnung an die Farbenlehre gelten die Farbe Blau als kühlend und beruhigend, so dass diese eher bei akuten Entzündungen und starken Verspannungen eingesetzt wird und Rot als aktivierend und anregend. Daher setzt man diese Farbe gerne bei chronischen und kalten Reizungen ein oder wenn man Muskelaktionen anregen möchte. Diese Vermutungen sind jedoch eher zu vernachlässigen.

Eine besondere Form stellt das Cross-Tape dar. Dies sind kleine gitterartige Tapes aus Polyester, ebenfalls mit einer Acrylklebeschicht. Sie werden sehr gerne und häufig erfolgreich auf Schmerz, Trigger- und Akupunkturpunkten eingesetzt. Die Cross-Tapes lassen sich in vielen Fällen sehr gut mit K-Taping-Anlagen kombinieren.

Man kann das Tape nach einigen Tagen sehr einfach entfernen, wenn man es etwa unter der Dusche nass macht. Dabei wird die Haut gestrafft und das Tape in Haarwuchsrichtung abgezogen. Je länger das Tape angelegt war, desto leichter und reizfreier lässt es sich entfernen. Man sollte es nie ruckartig abziehen, da es sonst zu Verletzungen der Haut kommen kann. Soll es nach einer Durchfeuchtung aufgelegt bleiben, so kann man es etwas trocken föhnen.

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Wichtiger Hinweis:

Dieser Text dient ausschließlich der allgemeinen Information. Er kann in keinem Fall den persönlichen Kontakt mit einem Therapeuten ersetzen, wenn Sie Beschwerden haben. Er dient auch nicht als Grundlage zur Eigentherapie. Ich rate ausdrücklich davon ab, stehe Ihnen, bei weiteren Fragen aber gerne zu einem persönlichen Gespräch in meiner Praxis zur Verfügung. Ferner weise ich ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dieser Therapiemethode um eine Erfahrungsmedizin handelt. Es besteht keine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d.h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen. Ein Erfolg der Behandlung kann daher nicht in jedem Fall der Anwendung gewährleistet werden. Im Einzelfall kann eine therapeutische Anwendung auch nicht angezeigt sein, obgleich Anwendungsbeispiele aufgeführt werden.